„End of Life Care is everyone´s responsibility“ (Allan Kellehear)

Die drei Charta-Träger und die am Runden Tisch der Charta vertretenen Organisationen und Institutionen haben sich in ihrer 11. Sitzung am 12. Juni 2023 darauf verständigt, mit den Themen Sterben, Tod und Trauer in die Breite der Gesellschaft zu wirken. Gemeinsam mit dem Runden Tisch der Charta möchte die Koordinierungsstelle die Entwicklung von der institutions – und professionszentrierten Versorgung am Lebensende zur community- und gemeinschaftsorientierten (Um)Sorgekultur in Deutschland nachhaltig fördern. In Österreich und in der Schweiz sind in letzten Jahren zahlreiche Caring Community-Projekte entstanden, um die Eigeninitiative der Bürger*innen und die geteilte Verantwortung füreinander zu stärken und zu leben. Auch in Deutschland wurden bereits erste Pilotprojekte zu diesem Zweck gefördert. Dabei geht es um ein gemeinsames Eintreten für die Schaffung von Bedingungen, die ein gutes Leben ermöglichen, sowie um gegenseitige Fürsorge.

Im internationalen Kontext wird für eine Sorgende Gemeinschaft mit dem Fokus auf den Themen der Charta - Sterben, Tod und Trauer - die Bezeichnung „Compassionate Community“ verwendet. In Deutschland hat sich diese nicht durchgesetzt. Dementsprechend werden in Deutschland unabhängig davon, um welche Themen und Bereiche die jeweiligen Sorgenetze entstanden sind, diese als „Caring Community“ oder als „Sorgende Gemeinschaft“, „Sorgende Stadtgesellschaft“ oder „Sorgende Gemeinde“ bezeichnet. Bisher gibt es wenige laufende und beendete Caring Community-Projekte in Deutschland, die die Themen der Charta – Sterben, Tod und Trauer – explizit in ihren Konzepten berücksichtigen bzw. ihr Projektkonzept darauf ausrichten. Jedoch gibt es vielversprechende Initiativen, die dies ändern wollen. Caring Communities im Sinne der Charta in Deutschland sollen durch geeignete Maßnahmen der Koordinierungsstelle befördert und im Aufbau nachhaltig unterstützt werden.

Eine mitfühlende Stadt ist eine Gemeinschaft, die anerkennt, dass Fürsorge füreinander in Zeiten von Krise und Verlust nicht nur eine Aufgabe des Gesundheits- und Sozialwesens ist, sondern in der Verantwortung aller liegt.“

Compassionate City Charter

Eine zusammenführende Darstellung aller beendeten und laufenden Initiativen/Projekte in Deutschland liegt bisher nicht vor. Im Rahmen einer niedrigschwelligen qualitativen Bestandsaufnahme der Koordinierungsstelle wurden Caring Community-/Sorgende Gemeinschaften-Projekte identifiziert und erfasst, die sich selbst als Caring Community bzw. sorgende Gemeinschaft verstehen. Die Ergebnisse sowie einzelne Projekte werden in Kürze vorgestellt. Um die sich aktuell in der Planung befindlichen Initiativen zu unterstützen, werden geeinigte Formate der Wissens- und Kompetenzvermittlung durch die Koordinierungsstelle unter Einbindung von Expert*innen und Praktiker*innen entwickelt.

Anne-Susanna Dreßke
Koordinierungsstelle für Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland
Aachener Straße 5
10713 Berlin

Telefon: 030 - 8200758-25

E-Mail: dresske@koordinierung-hospiz-palliativ.de