Spiritualität - die unterschätzte Ressource. Ein Fachtag in Berlin.
Die Medizin ist für den Menschen da!
Am 25. Mai 2023 waren Expert*innen und Interessierte am Thema Spiritualität in der Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen zu einer Fachtagung in die Katholische Akademie in Berlin eingeladen. Der Fokus der Veranstaltung lag auf der Bedeutung von Spiritualität als Ressource im Gesundheitswesen.
Im Rahmen des Modellprojektes Spirituelle Begleitung am Lebensende (SpECi), das im Zeitraum 10/2020 bis 09/2023 durchgeführt und von Univ.-Prof. Dr. med. Arndt Büssing von der Universität Witten/Herdecke und Dipl.-Theol. Mareike Gerundt M.A. wissenschaftlich begleitet wurde, konnten wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. Die ersten Ergebnisse wurden vorgestellt und im Rahmen einer Podiumsdiskussion diskutiert.
Was können wir aus dem Projekt mitnehmen:
- spirituelle Bedürfnisse als integralen Bestandteil in der Gesundheitsversorgung wahrnehmen - Sensibilisierung
- durch die Anerkennung dieser Bedürfnisse werden die Patient*innen/Bewohner*innen in ihrer Individualität gewürdigt - Wertschätzung
- multiprofessionelle Teams sollten gemeinsam in Spirituale Care fortgebildet werden - Team-Spirit
- es fehlen heute angemessene Zeit- und Personalressourcen, wodurch die Ideale derjenigen ausbrennen, die schon jetzt am Limit arbeiten - Prävention
Die spirituellen Bedürfnisse sollten nicht nur optional, sondern unabdingbar in allen Bereichen unseres Gesundheitssystems Berücksichtigung finden. Wir können dem Menschen in der Betreuung und Pflege nur gerecht werden, wenn wir ihn in seiner Gesamtheit als körperliches, geistiges, soziales und spirituelles Wesen erfassen. Den Menschen in dieser Gesamtheit zu sehen bedeutet, ihn in seiner Würde ernst zu nehmen.
Es wurde im Rahmen der Veranstaltung deutlich, welche wichtige Rolle die Spiritualität und ihre Wahrnehmung für die Patient*innen/Bewohner*innen und ihre An- und Zugehörigen, aber auch für die Mitarbeitenden und ihre eigenen Ansprüche an die Versorgungsqualität hat und welche stärkende Kraft sie entfalten kann.
Das Modellprojekt wurde von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW, der Diakonie Rheinland Westfalen Lippe und der Friede Springer Stiftung gefördert. Projektträger sind die Evangelischen Kliniken Essen-Mitte (KEM) und die Universität Witten/Herdecke.
Als Schirmherrin der Veranstaltung konnte Frau Prof. Herta Däubler-Gmelin gewonnen werde.
In einer zweiten Fachtagung am 15. September 2023 in Essen werden die abschließenden Ergebnisse des Projektes vorgestellt. Am Thema Interessierte sind herzlich eingeladen, sich zur Veranstaltung anzumelden.
Sie möchten mehr über das Projekt erfahren?
Hier gelangen Sie zur Webseite des Projektes. Es steht hier auch die Präsentation der ersten Ergebnisse von Univ.-Prof. Dr. med. Arndt Büssing als Download bereit.
Für den zweiten Fachtag im September in Essen steht Ihnen hier der Einladungsflyer zum Download bereit.